12 Fragen

Ob Geburtshaus, Klinik oder Hausgeburt - zunächst ist davon auszugehen, dass den Frauen kompetente Hebammen zur Seite stehen. Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer Klinik und dem Geburtshaus Frankfurt besteht darin, dass wir eine begrenzte Anzahl an Frauen pro Monat zur Geburt annehmen. Dadurch können wir gewährleisten, dass jede Frau bei der Geburt von einer Hebamme betreut wird. Durch diese 1:1 Betreuung können wir der Gebärenden unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Im Geburtshaus Frankfurt sind immer zwei Hebammen im Dienst. Die erste Hebamme betreut die Gebärende während des gesamten Geburtsprozess und ruft zur Geburt des Kindes oder bei Komplikationen eine zweite Hebamme dazu. Ärzte arbeiten bei uns nicht. Wir greifen so wenig wie möglich in den Geburtsverlauf ein. Jede Geburt ist anders. Deshalb gibt es bei uns keine Routine-Maßnahmen. Eine Geburt im Gebzrtshaus ist grundsätzlich ambulant, das heißt, die Familie geht drei Stunden nach der Geburt nach Hause. Die Wochenbetthebamme übernimmt die weitere Betreuung.
Im Geburtshaus betreuen wir physiologische Geburten nach physiologischen Schwangerschaften. Im Rahmen der 1. Vorsorge besprechen wir Ihre Gesundheitsgeschichte und schauen ob es dort Gründe gibt, die eine Geburt im Geburtshaus ausschließen. In einem weiteren Termin erklären wir den Ablauf der Geburt und die Gründe beziehungsweise das Vorgehen, wenn wir den Geburtsort wechseln müssen. Dieses Aufklärungsgespäch und mindestens 3 Vorsorgeuntersuchungen mit unseren Hebammen sind verpflichtend. Eine weitere Voraussetzung ist die Betreuung nach der Geburt durch eine Wochenbetthebamme. Da Familien nach der Geburt im Geburtshaus ambulant nach Hause gehen, ist es wichtig, dass im Anschluss eine Hebamme nach ihnen schaut.
Wir haben zwei Geburtsräume, in denen zwei Kinder gleichzeitig zur Welt kommen können. Selbstverständlich ist auch dann für jede Frau eine eigene Hebamme zuständig.
Das hängt davon ab, wie lange die Geburt dauert. Die Hebammen sind 24/12 Stunden im Bereitschaftsdienst. Dauert die Geburt länger als der Dienst, kommt eine Kollegin zur Ablösung.
Etwa 27 Prozent aller Frauen, die ins Geburtshaus Frankfurt zur Geburt kommen, werden in eine Klinik verlegt. Am häufigsten ist das der Fall, wenn eine Geburt nicht weitergeht, ein sog. Geburtsstillstand. Seltener kommt es vor, dass eine Frau Schmerzmittel oder eine Periduralanästhesie (PDA) braucht, die sie im Geburtshaus nicht bekommen kann. Selten ist der Grund für eine Verlegung, dass die Herztöne des Kindes auffällig sind, es der Mutter schlecht geht oder Blutungen auftreten. Die Hebamme begleitet die Frau in die Klinik und übergibt die weitere Geburtsbetreuung an das dortige Team. Meistens bringen wir die Frauen in eine der nächstgelegenen Kliniken aber auch in jede andere Frankfurter Klinik, die sich die Frau und ihr Partner ausgesucht haben.

Wir arbeiten mit einem Herzton-Wehenschreiber (CTG) und einem kleineren, flexiblen Gerät (Dopton), mit denen die Herztöne des Kindes während der Geburt und auch im Wasser gehört werden können. Auf Notfälle sind wir vorbereitet. Alle notwendigen Geräte und Medikamente sind vorhanden.
Nein. Drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem errechneten Termin ist eine Geburt im Geburtshaus möglich. Ab dem errechneten Termin hören wir alle zwei Tage per CTG nach den Herztönen des Kindes. Am 12. und am 14. Tag nach dem errechneten Termin versuchen wir die Geburt mit Hilfe eines Rizinuscocktails einzuleiten. Am 15. Tag nach dem errechneten Termin geben wir die Betreuung an eine Klinik ab.
Die Dammschnittrate liegt bei uns in den letzten Jahren bei 2 %. Nur wenn es für das Kind notwendig sein sollte, nehmen wir einen Dammschnitt vor. Falls ein Dammschnitt notwendig gewesen sein sollte, wird dieser ebenso wie andere Geburtsverletzungen nach der Geburt von einer Hebamme in örtlicher Betäubung versorgt.
Wie Sie möchten, es ist Ihre Geburt. Die meisten Frauen werden von ihrem Partner begleitet, manche von einer Freundin, Bekannten oder Verwandten.

Die meisten Familien fahren etwa drei Stunden nach der Geburt nach Hause, vorausgesetzt, dass es Mutter und Kind gut geht. Zwischenzeitlich ist genug Zeit sich kennenzulernen, auszuruhen, etwas zu essen, das Neugeborene zu stillen, die erste Vorsorgeuntersuchung zu machen und schließlich das Kind zu wiegen und anzuziehen. Die Wochenbetthebamme kommt in den ersten Tagen täglich und betreut Mutter und Kind in ihrer häuslichen Umgebung.
Ja, in bestimmten Fällen ist die medizinische Ausstattung eines Krankenhauses vorzuziehen. Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften, vorausgegangenem Kaiserschnitt, Beckenendlagen, schwangerschaftsbedingten Erkrankungen (z.B. insulinpflichtiger Diabetes) oder schweren Grunderkrankungen ( z.B. Herzfehler) können nicht zu uns zur Geburt kommen. Diese und alle anderen Fragen klären wir gerne in einem persönlichem Gespräch mit Ihnen.

Wir empfehlen, sich so früh wie möglich im Geburtshaus anzumelden. Dann bleibt für beide Seiten genügend Zeit, sich kennen zu lernen, sich auf die Geburt im Geburtshaus vorzubereiten und einen sicheren Platz auf der Geburtenliste zu bekommen. Unabhängig von der Geburt können Sie aber auch jederzeit in der Schwangerschaft zu uns kommen, um Beratungen, Vorsorgeuntersuchungen oder Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden in Anspruch zu nehmen.